OB-Tischfernsprecher TM 641 / TM 642

Der bulgarische OB-Tischfernsprecher TM 641 ist das Nachfolgemodell des OB 53. Aufgrund zwischestaatlicher Vereinbarungen werden OB-Tischfernsprecher für die DDR ausschließlich vom Werk für Fernsprechapparate Belogradtschick in Bulgarien bezogen. Die Freigabe des TM 641 für die Deutsche Reichsbahn erfolgt am 02.02.1967 durch die Hauptverwaltung für Signal- und Fernmeldewesen des MfV. Die Produktion des OB 53 wird eingestellt.

Die Schaltung des TM 641 (Sfso641) entspricht der des OB 53. Der TM 641 wurde auf den Strecken Erfurt–Nottleben und Flöha–Öderan erprobt. Die hohe Leistung des Kurbelinduktors erlaubt einen Einsatz auf stark belasteten Gesellschaftsleitungen. Die kleinste Ansprechstromstärke des TM 641 von 1,75 mA kann bei gemischtem Einsatz mit OB 33 und OB 53 zu Rufschwierigkeiten führen.

Der Apparat ist flacher als ein mit OB 33 und OB 53. Die Induktorkurbel kann in beide Richtungen gedreht werden. Zur Befestigung auf einer Konsole sind Gewinde in der Bodenplatte vorhanden. Das Gehäuse lässt sich wegen seitlicher Schrauben abheben, auch wenn der Apparat auf auf einer Konsole befestigt ist. Der Handapparat liegt in einer Vertiefung; zwei Bolzen wirken auf den Gabelumschalter, der auch geschlossen ist, wenn der Handapprat nur einseitig aufgelegt wird.

Der TM 642 unterscheidet sich äußerlicht nicht vom TM 641. Der Wecker hat jedoch einen Widerstand von 2 × 750 Ω. Ein Einsatz als Streckenfernsprecher ist daher unwahrscheinlich. Es dürfte sich um das Post-Modell handeln. Einen Hinweis auf eine militärische Nutzung gibt der unten genannte Link.