Die schnurlosen OB-Einheitsvermittlungen mit Kippschaltern und Klappenanruf sind eine Weiterentwicklung der schnurlosen OB-Einheitsvermittlungen mit Steckschaltern und Klappenanruf.

Die Kippschalter können anders als die Stöpsel nicht verloren gegen. Es können mehr Verbindungsmöglichkeiten bei gleicher Gehäusegröße vorgesehen werden, weil durch jede Reihe von Kippschsltern zwischen zwei Verbindungen (Verbindung „oben“, Verbindungen „unten“, keine Verbindung in Mittelstellung) gewählt werden kann. Zudem entfällt die Reihe in der die Stöpsel in „Ruhestellung“ die Anrufklappen mit den Leitungen verbinden.

Diese Handvermittlung wurde von der Telefonbau & Normalzeit AG hergestellt. Das Logo wurde ab 1935 bis in die 1970er Jahre verwendet, Hinweise für eine genauere Datierung wird hoffentlich die Restauration ergeben.

Der Apparat wurde im März 1957 in der Fernmeldewerkstätte München-Aubing instandgesetzt. Der Nummernschalter trägt das Datum September 1959. Das in das Gehäuse gestempelte Planzeichen lautet Sfso.162/3 (Sicherungs- und Fernmeldewesen, Fernmeldewesen, Fernsprechanlagen, Fernsprechanlagen des OB-Systems).

Bei äußerlicher Betrachtung fallen das zerbrochene Holzgehäuse und einige abgebrochene Schalter auf. Ein oberflächlicher Funktionstest stellt klemmende Schalter sowie defekte Fallklappen fest und läßt entweder defekte Kontakte der Schalter – hoffentlich – oder Kurzschlüsse im Kabelbaum – hoffentlich nicht – vermuten. Zudem scheint ein Teil des Kabelbaums abgeschnitten, die Litzen wurden aber isoliert. Im Kabelbaum sind die Reste eine Wespenestes zu erkennen.

Die Restauration scheint lohnenswert, dürfte aber einen erheblichen Aufwand bedeuten und setzt den Besitz der ensprechenden Schaltpläne voraus.

(Eisenbahn Lehrbücherei 1955) stellt die OB-Vermittlung für 20 Anschlüsse vor: Zum Abfragen und Verbinden werden Kippschalter verwendet. Die Vermittlung kann mit 12 Teilnehmer- und 2 Basaanschlüssen sowie mit 6 Fern- und Bezirksverbindungen belegt werden. Es können sechs Verbindungen gleichzeitig hergestellt werden. Die Betriebsspannung beträgt 6 V. Der Schrank enthält 20 Anruf- und 6 Schlussklappen, 20 Abfrage- und 60 Verbindungsschalter in Reihen zu 10 angeordnet sowie eine Wählscheibe und 1 Kurbelinduktor.