Störungsstellen-Fernsprecher

Für Störungsstellen, auch Entstörungsstellen genannt, wurden spezielle Fernsprecher für einen Anschluß an bis zu drei Leitungen entwickelt. Mehrere Fernsprecher können parallet geschalltet werden. Der Betriebszustand der Leitungen wird an jeden Apparat angezeigt. Gespräche können gehalten werden, um einen weiteren Anruf anzunehmen.

In der dem Autor dieser Seite bekannten Literatur sind zwei Modelle (Störungstellenfernsprecher der ab 1935 eingesetzten Einheitsbasa V und ein späteres Modell aus den 1960er Jahren) erwähnt, die weiter unten beschrieben sind.

Beschreibung des Störungsstellen-Fernsprechers zur Einheitsbasa V ab 1935

Flad und Kirch (1948) beschreiben den Basa-Störungsstellenfernsprecher: 

„Da Unterhaltungspersonal der Basa ist meist in mehreren Räumen beschäftigt, so daß es notwendig ist, dass bei einem Anruf von jedem Raum aus ohne weiteres gesprochen werden kann. Sämtliche Störungsstellen haben einheitlich die Rufnummer 1000. Da aber ein Leitungsanschluss nicht ausreicht, sind drei Leitungen vorgesehen., die säntlich unter der Rufnummer 1000 erreicht werden (Mehrfachanschlüsse). Für die Störungsstellen wurde der im Bild dargestellte Fernsprecher eingeführt.

Für jede der drei Leitungen ist ein Abfrageschalter, eine Anruflampe und Besetztlampe vorgesehen, so daß von jeder Stelle aus gesehen werden kann, ob ein Anruf vorliegt und ob schon von einer anderen Stelle der Anruf beantwortet wird. Aus Rücksicht auf die verschiedenartige Verwendungsmöglichkeit ist der Anschluss a Leitungswählern bzw. Gruppenwählern vorgesehen. Der Anschluss erfolgt nicht teilnehmermäßig sondern über eine besondere Relaisübertragung. Zur Herstellung der abgehenden Verbindungen ist jeder Leitung ein Vorwähler zugeordnet. Um bei kleineren Anlagen (100er und 1000er Basa) ein vorzeitiges Eintreten der Störungsstelle zu vermeiden und zur Sicherstellung des Teilnehmermeldeimpulses ertönt der Anruf bei der Störungsstelle erst ann, wenn die Wahl der vierstelligen Rufnummer (1000) durchgeführt ist. Um dies zu ermöglichen, ist die Speicherung von bis zu zwei Ziffern vogesehen.

Wenn während eines Gespräches ein weiterer Anruf eintrifft, so kann die erste Verbindung mittels eines Haltehebels gehalten werden. Der Abfragehebel des des bestehenden Gesprächs geht beim Abfragen des zweiten Anrufs selbsttätig in die Ruhelage zurück. Das erste Gespräch kann durch erneutes Umlegen des entsprechenden Abfragehebels weitergeführt werden. Durch eine Verriegelung wird das Zusammenschalten zweier Leitungen zwangsläufig verhindert.

Die Zahl der anzuschließenden Fernsprecher ist nicht beschränkt, da sämtliche Fernsprecher parallel angeschlossen werden.“

Bilder des Störungsstellen-Fernsprechers zur Einheitsbasa V ab 1935

Schaltplan des Störungsstellen-Fernsprechers zur Einheitsbasa V ab 1935

Beschreibung eines Entstörungsstellen-Fernsprechers aus den 1960er Jahren

Hettwig und Oberarzbacher (1967) beschreiben einen moderneren Basa-Entstörungsstellen-Fernsprecher:

Entstörungsstelle können bis zu drei Leitungen mit einer einhaitlichen Rufnummer zugeordnet werden. sind. Diese drei Leitungen sind an Mehrfachanschluss am Leitungswähler oder an einer Gruppenwähler-Dekade angeschlossen. Die spezielle Fernsprecher werden in verschiedenen Räumen der Basa aufgestellt, damit das Wartungspersonal überall erreichbar ist. Jeder Leitung des Enstörungsstellen-Fernsprechers ist eine Abfragetaste zugeordnet, eine Wartetaste ist für alle Leitungen gemeinsam. Ankommende Anrufe können an allen Apparaten abgefragt. Ebenso können abgehende Verbindungen aufgebaut werden. Bestehende Verbidnung können gehalten werden, um weitere ankommende Anrufe abfragen zu können. Der Betriebszustand der Leitungen wird durch Lampen in den Abfragetasten angezeigt.

Die Übertragungen können bis zu zwei Impulsserien unterdrücken, wenn in kleinen Basa die Entstörungsstelle schon mit zwei Ziffern erreichbar ist, aber einheitlich vier Ziffern gewählt werden sollen.