Großnetz 1936 bis 1945

Vor dem zweiten Weltkrieg

Das Basa-Großnetz verbindet die Sitze der Reichsbahndirektionen. Es wurde im Januar 1936 in Betrieb genommen und war das modernste Fernsprechnetz seiner Zeit. Die Post konnte ein Selbstwählferndienst erst viel später (Fernwahlsystem 1962, letztes Ortnetz 1972) einrichten, weil im Gegensatz zum erweiterten Betriebsfernsprechnetz der Bahn die Gespräche erfasst und den Kunden berechnet werden mussten.

Die Teilnehmer der Großnetz-Basa erreichen die anderen Großnetz-Basa durch Wahl einer mit einer Ausnahme dreistelligen mit 9 beginnenden Kennzahl. Teilnehmer anderer Basa wählen zunächst die Großnetz-Basa ihrer Direktion an, um dann die Zennzahl der entfernden Großnetz-Basa zu wählen.

Die Großnetz-Endbasa sind sternförmig an vier Großnetz-Knotenbasa durch Fernsprechhauptverbindungen (Fh) angeschlossen. Diese Kontenbasa (Berlin, Essen, Frankfurt, Nürnberg) sind durch ein Maschennetz verbunden.

Die im Westen des Reiches liegenden Knotenbasa haben Kennzahlen zwei identischen letzten Ziffern (Essen 944, Frankfurt 955, Nürnberg 966). Die sternförmig angechlossenen Endbasa sind im Süden beginnend im Uhrzeigersinn durchnummertiert (z.B. München 961, Augsburg 962, Würzburg 963, Regensburg 965).

Eine Ausnahme bildet die zweistellige Kennzahl 99 der Großnetz-Knotenbasa Berlin. Für die im Norden und Osten des Reiches liegenden Großnetz-Endbasa werden ebenfalls im Uhrzeigersinn mit 97 beginnende Kennzahlen vergeben (Berslau 971, Oppeln 972, Dresden 973, Hallo, 974, Erfurt 975, Hannover 976, Hamburg 977 (dennoch keine Knotenbasa), Schwerin 978, Stettin 979, Königsbeg 970).Zusätzlich sind zwei dreistellige mit 99 beginnende Kennzahlen vergeben: Leipzig 999 und Frankfurt/Oder (Reichsbahndirektion Osten) 990. Beide Kennziffern werden für die Anwahl der Basa Berlin nicht benötigt. Eine Anwahl der Basa Berlin aus dem Großnetz (99) und eine Weiterwahl zu einer weiteren Großnetzbasa (z.B. 99-970) ist nicht gewünscht. Teilnehmer der Basa im Direkionsnetz Berlin wählen die Basa Berlin durch die Kennzahl 899 an (z.B. 899-970 zur Weiterwahl nach Königsberg). Auch eine Wahl in das öffentliche Postnetz nach Einwahl in die Basa Berlin (99-0) ist nicht erlaubt.

Im zweiten Weltkrieg

Durch die Eroberung der östlich von Deutschland gelegenen Länder im zweiten Weltkrieg dehnt die Reichsbahn auch das Fernsprechnetz in diese Länder aus. Für Basa der neuen Reichsbahndirektionen, die auch sternförmig an die Basa Berlin angeschlossen sind, werden weitere Kennzahlen benötigt. Die Kennzahl der Großnetz-Knotenbasa Berlin wird dreistellig, 999, um die Kenzahlen 991-998 nutzbar zu machen. Breslau 995, Danzig 991, Frankfurt/Oder 992, Krakau 997, Lemberg 994, Oppel 995, Posen 993, Prag 998, Warschau 994. Jeweils zwei Fernverbindungen bestehen zwischen Berlin und Dnjeppropetrowsk, Kiew, Minsk, Riga sowie Rostow am Don.

Ob und wie die Wehrmachtverkehrsdirektionen Italien und Südost/Belgrad an das Basa-Netz der Reichsbahn angeschlossen waren, weiß der Autor dieser Seiten leider nicht.

Teilung des Basa-Netzes nach 1945

Durch die Deutsche Teilung wird auch das Basa-Netz der beiden Deutschen Bahnen getrennt: